Exkursion nach Myanmar

Seit ein paar Monaten ist To All Nations in Myanmar tätig. Aus diesem Grund haben Alex Steinbach, mein Arbeitskollege, Alloen, ein Christ aus dem Stamm der Palau, und ich eine Vier-Tage-Exkursion nach Myanmar unternommen.

Ich möchte euch hier mit rein nehmen, was wir so erlebt haben.
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Zu dritt starteten wir sehr früh mittels Pickup von Chaing Mai aus Richtung Norden. Es war eine Fahrt von vier Stunden bis an die Grenze zu Myanmar. Hier ließen wir das Auto stehen und gingen zu Fuß über die Grenze. Nach dem Grenzübergang machten sich bereits Unterschiede bemerkbar. Vordergründig erinnerten mich die ersten Eindrücke an eine Mischung aus Sri Lanka und Thailand, nur noch ärmer. Die Verkehrsverhältnisse waren irgendwo zwischen beiden Ländern. Interessanterweise wird in Myanmar zwar wie in Deutschland rechts gefahren, allerdings haben fast alle Autos das Lenkrad trotzdem rechts. Bisher kenne ich kein anderes Land, in dem es normal ist, dass der Fahrer nicht Richtung Straßenmitte sitzt. Der Grund für diese Kuriosität ist, dass die Autos aus den Nachbarländern importiert werden. Und da diese fast alle Linksverkehr haben, sind das halt Rechtslenker.
Weiter geht’s. Nach dem Grenzübergang flogen wir mit einer Turboprob weiter nach Lashio, im Norden von Myanmar.
Direkt am ersten Abend wurden wir mit zum ersten Kinderheim genommen. Das Gebäude für dieses Kinderheim wurde von einem Chinesen gespendet, der in unmittelbarer Nähe ein recht großes Kinderheim für vor allem burmesische und chinesische Kinder unterhält. Da die Kinder der Palau bisher keinen Ort hatten, ergriff er die Initiative.
Freundlicherweise wurden wir abends zum Essen in das chinesische Kinderheim eingeladen. Besonders hängen geblieben sind mir die „1000-jährigen Eier“, eine chinesische Spezialität. Diese werden traditionell für drei Monate in einen speziellen Brei eingehüllt. Optisch sieht das ganze recht ekelig aus, schmeckt auch nicht. Aber ok, war eine weitere Erfahrung…
Die erste Nacht verbrachten wir in einem Hotel mit den wohl härtesten Matratzen, die ich bisher erlebte. Eine Holzplatte wäre nicht unbedingt härter gewesen. Wir sind aus noch weiteren Gründen dann nach einer Nacht in ein anderes Hotel umgezogen.
Neben diesem größeren Kinderheim mit ca. 25 Palau-Kindern betreut To All Nations noch zwei weitere Kinderheime in den Bergen. Es ist wirklich traurig zu hören, aus was für Gründen die Kinder in den Kinderheimen sind. Beispielsweise konnte, als wir gerade im Kinderheim waren, ein Junge nicht zur Schule gehen, da die Schule direkt neben seinem Elternhaus liegt und sein Vater ihn tatsächlich umbringen wolle. Ein anderer Junge ist im Kinderheim, da er sonst mit hoher Wahrscheinlichkeit als Kindersoldat „eingezogen“ worden wäre.
Am nächsten Tag besuchten wir eine Unterkunft, in der 14 christliche Familien leben. Das muss man sich mal aus deutscher Perspektive vorstellen. Ein Bambushaus, ca. 20m lang, plus zwei kleine Hütten - und hier leben 14 Familien. In der langen Hütte hat jede Familie eine kleine Kammer, schätzungsweise 3x3 Meter. Diese Familien wurden aus ihren Dörfern vertrieben, da sie den christlichen Glauben nicht ablegen wollten. Es war für mich sehr stark, solche Menschen kennen zu lernen und eine Ermahnung an mein Leben in Deutschland. Was nehme ich auf mich, um von Jesus Christus zu erzählen? Ich musste bisher kaum Folgen, geschweige denn Verfolgung erleiden. Zusammen mit den Familien feierten wir einen Gottesdienst. Es war schön zu erleben, was diese Menschen für eine Freude ausstrahlten und wie sie lachen konnten.
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In Myanmar wie auch in Nordthailand leben viele verschiedene Stämme. Fast jede hat ihre eigene Sprache und Identität. Das macht die Arbeit unter diesen Menschen herausfordernd. Als besonders habe ich empfunden, dass die Mitarbeiter in dem größeren Kinderheim aus dem Stamm der Palau kommen. Sie kommen also aus der gleichen Kultur wie die Kids.
Über das Kinderheim habe ich im Rahmen meiner Arbeit folgendes Video erstellt.
Die Exkursion nach Myanmar war zwar kurz, aber voller spannender Begegnungen und Erlebnissen. Die Menschen dort brauchen Hilfe und es ist gut zu sehen, was dort momentan vor Ort entsteht. Viel ist dafür nicht notwendig. Für nur 40 € konnten wir mit den Kindern im Kinderheim ein Fest feiern und alle mit diversen "Leckereien" (z.B. Hühnerfüße) versorgen. Es braucht aber vor allem Menschen, die sich hinter die Arbeit stellen, beten und unterstützen.

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Jonathan & Julia Kopka