Da Jona ja für 3 Nächte für einen Kurzeinsatz in Myanmar war (siehe vorherigen Blogeintrag), waren Noah und ich in der Zeit allein in Chiang Mai, Thailand. Wobei allein nicht wirklich stimmt. Ich hatte zwei Anlaufstellen: Familie Haupt im Gästehaus, wir haben oft zusammen gegessen und Noah konnte mit der Tochter spielen, wenn man in dem Alter schon von gemeinsamen Spielen reden möchte. Und zum anderen wohnt Familie Steinbach in der Nachbarschaft. Alex ist Jonas Arbeitskollege, mit dem er in Myanmar war. Aber seine Frau und Kids waren da, sodass Noah und ich auch da mal zum Essen waren, bzw. wir uns ihnen angeschlossen haben, um zum Gottesdienst der deutschen Gemeinde zu fahren. Am Samstag haben wir in größerer Runde einen Ausflug in eine große Shoppingmall unternommen. Es war schon anstrengend, allein mit Noah zu sein, aber er hat recht gut mitgemacht und die Nächte waren auch okay. Ich war natürlich unglaublich froh, als Jona dann wieder kam. Ich hab mir ja schon auch etwas Sorgen gemacht, wie es ihnen in Myanmar so geht.
Die Tage danach waren oft recht ruhig. Jona hat in der Zeit viel gearbeitet, Noah hat gespielt, ich hab mich etwas um unseren Reisehaushalt gekümmert. Einige kleinere Ausflüge haben wir noch unternommen. Eine Gegend in Chiang Mai ist eine Art Holzstadt- sämtliche Holzgewerbe, viele Möbel, Dekoartikel und Schnitzereien werden dort verkauft. Das ist uns in Thailand immer wieder mal begegnet, dass sich ähnliche Gewerbe oft an einem Ort sammeln.
An einem Tag wanderten wir zu dem "Wat Pha Lat"-Tempel. Die Strecke war an sich nicht besonders lang. Nach ca. 40 Minuten waren wir da. Es gab allerdings einige Höhenmeter zu überwinden und bei 30° Celcius mit Noah auf dem Rücken ist es direkt eine andere Hausnummer. Die Tempelanlage liegt mitten im Wald und war doch recht anders, als man es sonst aus Thailand kennt. So ganz nebenbei gab es einen schönen Ausblick auf die Metropole Chiang Mai.

An unserem letzten Wochenende fanden die Teamtage der Thailand-Mitarbeiter von To All Nations statt und wir waren größtenteils mit dabei. Es gab einige Vorträge, Seminare und viel Austausch, wie es den jeweiligen Missionaren so geht. In einem Seminarblock ging es viel um Visionen, wo wollen wir hin und wie sieht unser Alltag dazu aus. Es war auch immer wieder herausfordernd und inspirierend, sich diese Fragen zu stellen, auch für uns als Familie.
Am Ende ging es für uns dann für drei Nächte nach Bangkok. Wir sind vor gut 6 Jahren in unseren Flitterwochen das letzte mal dort gewesen und waren gespannt, diese Riesenmetropole jetzt mit Kind zu erleben. Wir wollten es auf jeden Fall recht entspannt angehen lassen und nicht zu viel unternehmen. Bangkok an sich ist schon hektisch genug. Wahnsinniges Verkehrschaos und gerade in der Rush-Hour ist kaum ein Durchkommen. Wir sind öfter mit der S-Bahn gefahren und auch die Strecken zum Flughafen sind wir mit dem Skytrain gefahren, was tatsächlich recht gut funktioniert. So waren wir letztendlich in zwei Shoppingmalls, weniger weil wir so viel kaufen wollten, eher wegen den guten Essensmöglichkeiten mit diversen Food-Courts. Es ist klimatisiert, gibt viel zu sehen und meistens konnten wir uns einen Kinderwagen ausleihen, sodass wir Noah auch mal ganz entspannt schieben konnten. (Kleine Randnotiz- wir reisen ohne Kinderwagen und nur mit einer Babytrage).

Wir besuchten die Snake Farm des Queen Saovabha Memorial Institutes, wo es diverse heimische und überregionale Schlangen zu sehen gab. In einer kurzen Vorführung ging es um einige interessante Infos zu den Schlangen, aber auch ein paar Allgemeine Hinweise, wie man auf wilde Schlangen reagieren sollte.
Ein weiteres Ziel von uns war das Jim-Thompson-Haus, ein kleines nettes Museum. Hier wohnte einst Jim Thompson, der nach Thailand kam und zum "Thai Silk King" wurde.
Fußläufig um unser Hotel herum gab es einige Essensmöglichkeiten, wo wir teils recht günstig Streetfood bekommen konnten, aber auch etwas schicker ausgehen konnten. An den Nachmittagen gönnten wir uns eine Abkühlung im Pool auf dem Dach unseres Hotels. Schwimmen mit Skyline-Ausblick hat schon was. ;)

Zum Abschluss haben wir uns noch eine Massage gegönnt. Nach einem kurzen Gespräch hatten wir dann auch schon direkt die Kinderbetreuung für Noah geklärt. Um die Mittagszeit war in dem Salon recht wenig los, sodass eine Mitarbeiterin sich eine Stunde lang um Noah gekümmert hat. Es sind wohl zahlreiche Fotos mit und von Noah entstanden sein. Einige davon hatte sie uns dann auch gezeigt.
So haben wir uns dann zum Flughafen begeben und dann wurde es noch mal so richtig spannend. Wir waren zwei Stunden vor Abflug am Schalter, um einzuchecken. Der Mitarbeiter telefonierte schon mehrfach und es dauerte etwas, bis klar war, worum es denn ging: Wann wir denn aus Neuseeland wieder ausreisen würden- ja, wir hatten einen Flug an Tag X nach Bali. Bis dahin haben wir uns festgelegt und gebucht. Alles weitere wollten wir in Neuseeland entscheiden, wohin es weiter geht und für wie lange. Dann die Antwort des Mitarbeiters, dass wir so nicht den Flug nach Neuseeland antreten könnten. Wir bräuchten den Weiterflug in unser Heimatland oder ein Land, in dem sicher sei, dass wir ein Visum haben oder die Visa-on-Arrival-Kriterien erfüllten, was meistens durch den entsprechenden Weiterflug geschieht. Um es kurz zu machen- wir brauchten einen weiteren Flug und wir hatten noch 40 Minuten Zeit, um uns darum zu kümmern. Da stieg der Stresspegel plötzlich gewaltig an. Uns wurde gesagt, dass ein Flug zurück nach Thailand funktionieren würde, also haben wir versucht auf die Schnelle einen zu finden. Irgendein Flug der nicht allzu teuer ist. Die Geschwindigkeit unseres mobilen Internets ließ uns manchmal fast verzweifeln. An sich gibt es ja super viele Optionen, aber so auf Knopfdruck ist’s machmal gar nicht so leicht. Mal funktionierte irgendein Eingabefeld nicht, mal ging die Kindoption nicht so richtig. Und die Zeit schnellte voran. Dann hatten wir irgendeinen Flug gebucht, allerdings fehlte noch die Buchungsbestätigung, die per Email kommt. Und wir warten und warten. Parallel hatte Jona schon den nächsten Billigflug über eine andere Seite gebucht, weil es irgendwie nicht vorwärts ging und wir einen bestätigten Flug brauchten. Auch wenn es etwas kostet, alles besser, als den Flug nach Neuseeland nicht antreten zu können. Wir waren wirklich schon fast am verzweifeln, ich konnte auch nicht viel machen, außer beten und Noah zu beschäftigen. Schließlich kam die Email an und unser Gepäck konnte noch schnell aufgegeben werden. Dann sprinteten wir durch die Sicherheitskontrollen und rannten quer durch den ganzen Flughafen zu unserem Gate. Als wir ankamen hatte das Boarding schon begonnen. Völligst außer Atem saßen wir nun im Flieger, überglücklich, dass es alles doch noch geklappt hatte. Gott sei Dank.
Und so ging die Reise weiter - Christchurch, Neuseeland.
Und so ging die Reise weiter - Christchurch, Neuseeland.
Jonathan und Julia mit Noah
