Neuseeland, Teil 2

Unsere Reise ging also weiter nun ganz in den Süden der Südinsel in die Region The Catlins. Es handelt sich um eine sehr dünn besiedelte, aber von der Natur her sehr interessante Landschaft. Die Küste ist recht zerklüftet, es gibt einige Klippen und einige Steilküsten, aber auch immer wieder Sandstrände. Wir hatten oft ziemlich starken Wind, der direkt vom Südpazifik kommt und somit sehr kalt ist. Das ist sehr typisch dort und sorgt für eine entsprechend starke Brandung.

Hier nun einige spezifische Punkte, die wir besucht haben.

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Der Nugget Point ist ein bis zu 133m hohes Kap mit zahlreichen vorgelagerten Felsen und einem Leuchtturm. Unten auf den Felsen, aber auch im Wasser konnte man so einige Seebären und Seelöwen beobachten. Wir glauben auch zwei Delfine im Wasser gesehen zu haben, allerdings war es aus der Distanz schwer zu beurteilen, sah aber ziemlich cool aus.
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An einem Morgen machten wir uns früh auf zu den Cathedral Caves. Es gibt jeweils ein begrenztes Zeitfenster, in dem diese Küstenhöhlen begehbar sind, nämlich nur um Niedrigwasser herum. Die zwei größten Haupthöhlen sind miteinander verbunden und sind bis zu 30 Meter hoch. Der Weg zum wunderschönen Strand, über den die Höhlen zu erreichen sind, führt durch Regenwald. Ein ziemlich spannenden und schönes Ausflugsziel.
Es gab immer wieder bestimmte Strände (Curio Bay, Waipapa Point, Surat Bay) , an denen Seelöwen und gelegentlich auch Pinguine, teils auch Wale und Delfine gesehen werden können. Pinguine haben wir leider nicht gesehen, dafür einen Seelöwen aus nächster Nähe.
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Zu den Weihnachtstagen steuerten wir die nächst größere Stadt an, um dort einen Weihnachtsgottesdienst aufzusuchen. Nachdem wir die Region Catlings abgeschlossen haben wurde es dann die Stadt Invercargill, einer der südlichsten Punkte des Landes.
Der Advent in Neuseeland ist ziemlich spärlich ausgefallen. Abgesehen von ein wenig Weihnachtsdeko hin und wieder, gab es wenig, was auf Weihnachten hindeutete. Aber Weihnachten selbst, das muss doch groß gefeiert werden. Oder etwa nicht?
Durch unsere Onlinerecherche hatten wir den Eindruck, dass es zu Weihnachten gar keine Veranstaltungen gäbe. Wir fanden ein paar Freikirchen, die einladend klangen, diese hatten aber fast alle keine Infos zu Weihnachten. Für Heiligabend haben wir dann doch noch eine gefunden (-> Christian Center Invercargill).
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Der Abend war definitiv mal anders. Direkt im Foyer bei der Begrüßung wurden wir erst mal mit diversen blinkenden und leuchtenden Accessoires ausgestattet. Schließlich erwartet uns ja eine Geburtstagsfeier, nämlich die von Jesus. Die Innendeko war eine Mischung aus Weihnachts- und Geburtstagsdeko. Gestartet wurde mit einer gemeinsamen Anbetungszeit mit diversen Weihnachtsliedern, was sehr lebendig und echt schön war. Nach einer kurzen Andacht wurden insgesamt fünf Familien beschenkt. Das hat wohl folgenden Hintergrund: Eine Frau aus der Gemeinde arbeitet in der Kinderklinik und lernt so diverse Familien kennen. Letztendlich sucht sie für Weihnachten einige Familien aus, deren Kinder im letzten Jahr viel Zeit im Krankenhaus verbracht haben, sei es aufgrund einer chronischen Erkrankung, Krebserkrankung etc. Diesen Familien möchte die Gemeinde in besonderem Maße Wertschätzung zeigen und sie großzügig beschenken. Denn diese Familien hatten in der Regel ein ziemlich schweres Jahr und jeden Tag viele Kämpfe zu kämpfen. Im Weihnachtsgottesdienst durften die Kids dann auspacken, aber auch für die Geschwister und Eltern war etwas dabei. Eine ganz besondere Weihnachtstradition und wirklich sehr bewegend. Zum Abschluss gab es dann noch für jeden ein kleines Geschenk, nämlich ein Eis- was auch sonst bei 25° Grad zu Weihnachten. ;)
Der 25. Dezember ist in Neuseeland sehr ruhig. An dem Tag sind wohl alle bei ihren Familien und veranstalten z.B. ein nettes BBQ am Strand oder im Park. Invercargill war fast ausgestorben. Kaum Verkehr, kaum Menschen, fast alle Geschäfte geschlossen, sogar fast alle Kirchen hatten keine Veranstaltung am dem Weihnachtstag. Wir haben den Tag damit verbracht, uns den Heiligabend-Gottesdienst der Schönen Aussicht anzusehen, in einem Park spazieren zu gehen, auf Spielplätze zu gehen und einfach zu entspannen.


Unsere Recherchen zu Silvester haben ähnliches wie zu Weihnachten ergeben. Silvester wird zumindest öffentlich kaum gefeiert. Es gibt wohl so gut wie kein Feuerwerk und die Menschen fallen sich nach 0:00 auch nicht alle in die Arme und wünschen sich noch eine Woche danach ein „Frohes Neues“. Für uns war es das erste Silvester ohne den Ausblick auf ein Feuerwerk eingebettet in die Lärmkulisse von zahlreichen Böllern, dafür aber mit einer Übernachtung am See in einer wolkenlosen Nacht und dem Ausblick auf einen wunderschönen Sternenhimmel inklusive der Milchstraße. Es hat auch wirklich etwas, ganz besinnlich und ruhig ein neues Jahr zu begehen.
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Uns hat es wieder einmal gezeigt, dass Dinge die für uns selbstverständlich sind, an einem anderen Ort der Erde vielleicht nicht ganz so selbstverständlich sind, sondern eher eine Frage der Kultur sind. Einen Weihnachtsmarkt mit nem leckeren Glühwein haben wir aber tatsächlich vermisst. ;)

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Jonathan & Julia Kopka