Am 10. Januar haben wir die Fähre von Picton auf der Südinsel nach Wellington auf der Nordinsel genommen. Die Fährfahrt zwischen den beiden großen Inseln dauerte gut drei Stunden. Anfangs ging es durch den malerischen Sound, vorbei an diversen Inseln, bis das Schiff seinen Weg ins offene Meer fand.

Julia und Noah auf der Fähre
So kamen wir schließlich in Wellington auf der Nordinsel an.
Wellington ist die Hauptstadt Neuseelands, jedoch nur die drittgrößte Stadt, neben Auckland und Christchurch. Die Verteilung der Bevölkerung auf das Land ist ohnehin sehr ungleich. Von den ca. vier Millionen Einwohnern, leben einerseits eine Millionen Menschen im Großraum Auckland. Anderseits sind es gerade mal eine Millionen Menschen, die auf der Südinsel leben. Entsprechend sahen die Straßen auf der Nordinsel schon ganz anders. Größere, schnellere Straßen und deutlich mehr Autos.

Ausblick auf Wellington
Aber zurück zu Wellington- eine durchaus charmante Stadt. Etwas außerhalb übernachteten wir kostenfrei auf einem Parkplatz neben einem Hafen. Manchmal sieht unser Campen hier auch ganz pragmatisch aus. Da freut man sich, wenn die öffentliche Toilette mit Spülung ist (ja, wir hatten auch diverse Plumsklos), es Klopapier und Seife gibt und sie sogar die ganze Nacht auf hat. So pragmatisch das übernachten war, so nett waren die Begegnungen. Direkt neben uns campte ein deutsches Pärchen, die derzeit mittels Work & Travel unterwegs sind und einige Autos weiter wohnte eine Familie aus den Niederlanden mit einem Jungen, der quasi so alt war wie Noah. Die Jungs haben sich zwei mal zum „Spielen“ getroffen und natürlich kommt man da als Eltern ins Gespräch.
In Wellington selbst haben wir uns etwas besonderes gekauft, worüber wir euch im nächsten Beitrag berichten können- kleiner Kliffhänger- waren nett essen, Julia war beim Friseur und so weiter.

Kostenfrei übernachten mit Meerblick
Dann ging es auch schon weiter in Richtung Whanganui. Jonas Arbeitskollege hat uns an einen Bekannten von ihm vermittelt, der in der Stadt Pastor ist. Es passte von der Strecke sehr gut rein und so waren wir an einem Sonntag dort im Gottesdienst. Sehr herzlich, persönlich und lebendig- ein toller Morgen.
Weiter ging es dann in Richtung Mount Taranaki. Auf weiter Ebene ragt dieser eine Berg mit seinen 2.518m empor und ist mit seinem schneebedecktem Gipfel ein toller Anblick und schon von weitem echt toll zu sehen. Als wir am nächsten Tag zu einer Wanderung aufbrachen, gab es leider fast durchgehen Regen und dichte Wolken. So war dann plötzlich so gut wie gar nichts mehr von dem schönen Berg zu sehen. Ein paar kleine Blicke zwischen ein paar Wolkenfetzen waren uns dennoch gegönnt. Trotz Regen sind wir dann aufgebrochen und sind ca 4km durch Wald und an einigen Wasserfällen vorbei gewandert und es hat sich gelohnt. Noah fand es auch ganz lustig und fühlte mit seiner Hand immer wieder nach dem Regen. Wie so oft, schlief er nach kurzer Zeit ein und schnarchte dann den Rest des Weges gemütlich eingepackt auf Jonas Rücken.
Am Folgetag hatten wir glücklicherweise nur noch wenig Regen am Morgen und dann hatte sich das Regenthema wieder für eine längere Zeit erledigt.
Am Folgetag hatten wir glücklicherweise nur noch wenig Regen am Morgen und dann hatte sich das Regenthema wieder für eine längere Zeit erledigt.

Wandern im Regen
Wir nahmen den Forgotten World Highway, der von Stratford nach Osten bis nach Taumarunui führt. Die Landschaft ist ziemlich schön, erinnert öfter an das „Auenland“, führt durch einen schmalen, einspurigen Tunnel namens „Hobbit Hole“ und hat ein paar Ausflugsziele auf dem Weg. Man fährt beispielsweise durch Whangamomona, mit sagenhaften vierzig Einwohnern. Das besondere ist, dass sie sich als Republik verstehen. Einen Pass kann man problemlos in dem einzigen Hotel der Dorfes erwerben. Gefeiert wird der "Republic Day" alle zwei Jahre und das mit einem riesigen Aufzug. Erwartungsgemäß kommen mehrere tausend Besucher, die teils nur dafür anreisen. Wir haben dieses sagenhafte Ereignis um wenige Tage verpasst, trafen auf unserem Campingplatz aber tatsächlich einige, die genau dafür gekommen waren.

Ausblick auf das Massiv des "Schicksalsberges"
Im Zentrum der Insel liegt das Central Vulcanic Plateau mit drei große Vulkanmassiven, wobei es sich bei einem um den Schicksalsberg handelt. Wir haben uns mit dem Blick aus der Ferne von einem Aussichtspunkt aus begnügt und sind weiter nach Taupo, am gleichnamigen See gefahren. Wir genossen einen schönen Tag am Wasser, auf dem Spielplatz und drehten ein paar Runden in einer Kindereisenbahn, was für Noah wahrscheinlich das Pendant zu einer Achterbahnfahrt bedeutete, wenn man nach seinem Aufregungsgrad ging.