Am 2. Februar ging unser Direktflug von Auckland nach Bali. Dieses mal sind wir komplett tags geflogen, aber auch das ging mit Noah recht gut. Man wird durchaus kreativ, bei begrenzten Spiel- und Platzangeboten. So werden aus Socken und Schlafbrillen schnell kurzweilige Spielmöglichkeiten, aus einer kleinen Kiste ein Fortbewegungsmittel. Wir lernten eine andere deutsche Familie kennen, mit dem zweiten Baby an Board, ein kleines süßes Mädchen quasi in Noahs Alter. Für sie ging es von Neuseeland aus „direkt“ zurück nach Deutschland. Geplante Reisezeit 30 Stunden. Da konnten wir uns mit nur 8 Flugstunden recht glücklich schätzen. Netterweise hatten wir eine 4er-Reihe ganz vorn für uns allein- ein wirklicher Luxus.

Am Strand von Jimbaran
Für die erste Woche hatten wir uns ein großes Hotelzimmer in einem netten Resort in der nähe eines kleinen Fischerstädtchens gebucht. Da wir mal wieder in der Nebensaison- sprich Regenzeit- reisen, sind die Preise gerade recht günstig. Nach der langen Zeit des Campens in Neuseeland waren wir ziemlich geschlaucht und genossen unsere 65m2 Suite in vollen Zügen. Noah konnte sich auch ziemlich gut beschäftigen und wir waren zufrieden. Den Pool vor unserem Zimmer haben quasi auch nur wir benutzt.
Alles ganz entspannt. Wir haben in der Zeit recht wenig unternommen, was für uns alle voll ok war. Wir haben gutes Essen genossen, hatten echt nettes entgegenkommendes Personal und viel Ruhe. Leider war das Städtchen und der Strand ca. 1,5 km weit entfernt. Mit dem Hotel-Shuttel konnte man alle 2 Stunden ganz unkompliziert runter fahren, aber Schwimmen im Meer war uns dadurch doch zu kompliziert, da man gerade auch mit Kind recht viel mitnehmen muss, sich dann vor Ort irgendwo noch Duschen und Umkleidemöglichkeiten suchen muss. Das passte irgendwie weniger in unseren Entspannungsmodus. Da war der Pool direkt vor dem Zimmer natürlich viel praktischer.

Der Hotelpool vor unserem Zimmer
Direkt um die Ecke des Hotels gab es einen super ausgestatteten Supermarkt und eine kleine Garküche, wo man für ca. 3 Euro Mittagessen für 2 Personen bekommen konnte, das war sehr praktisch.

Mexikanisch Essen
An einem Abend testeten wir ein mexikanisches Restaurant, das bei Trip-Advisor ziemlich gut gewertet wurde. So fuhren wir mit dem Taxi hin und wir merkten, dass es wohl doch weiter draußen war, als die 5km, die wir so angenommen hatten. Der Abend in dem Restaurant war echt schön, leckeres Essen, das Personal hatte Bock auf Noah und es gab nette Live-Musik. Als wir jedoch zurück wollten, stellte sich das als nicht ganz so leicht heraus. Die Online-Taxis, die wir so angefordert haben, haben unsere Anfrage der Reihe nach abgelehnt. Denen war es wohl zu weit draußen und nicht rentabel genug, uns dort abzuholen. Mich hat es schon frustriert, zumal es immer später wurde und Noah durchaus ins Bett müsste. Schließlich haben uns die Kellner das teure Dorf-Taxi organisiert, der uns für knapp den 3fachen Preis schließlich zurückgefahren hat. Tja, auch eine Erfahrung.
Leider sind am Ende der Woche Noah und Jona krank geworden. Noah hatte hohes Fieber und Husten. Jona einen kurzen Auftritt von einer Magen-Darm-Geschichte. Zwei Tage später ging es beiden wieder recht gut und wir wechselten zu unserem nächsten Standort, der Stadt Ubud, weiter im Norden im Innenland der Insel. Früher ein Geheimtipp, heute schon ziemlich überlaufen. Ein kleines Mekka für alternative Leute, Hipster-Läden, ohne Ende vegetarische/vegane Restaurants und viel Kunst. Kaum in Ubud angekommen, hat es leider auch mich erwischt und so lag nun ich drei Tage platt im Bett mit einem fieberhaften grippalen Infekt. Noah hatte auch noch mal einen kleineren Rückschlag. Jona hat mich tapfer unterstützt, hat mit Noah die Umgebung erkundet und uns mit Essen versorgt. Langsam ging es mir dann auch wieder besser und wir konnten wieder gemeinsam ein paar kleiner Ausflüge starten.

Ubud
Einen Besuch statteten wir dem Sacred Monkey Forest Sanctuary, dem Affenwald, ab. Es handelt sich um einen kleinen Naturpark mit einem Tempel und aktuell ca. 700 Affen, die dort zu Hause sind. Der Spaziergang war schön und es hat Spaß gemacht, aus der Ferne oder auch mal ganz nah die Affen zu beobachten. Man sollte aber auch durchaus vorsichtig sein und sich an einige Regeln halten, denn es kommt immer wieder vor, dass die Affen auch mal zubeißen. Wir haben lieber Abstand gehalten und forcierten kein persönliches Foto mit einem Affen auf der Schulter an oder versuchten sie aus unserer Hand zu füttern.

Affe im Affenwald
Am vorletzten Morgen in Ubud machten wir uns früh auf den Weg, um einen kleinen Wanderweg zu gehen. Wir ließen uns mit dem Taxi ans andere Ende fahren und wanderten die Strecke zurück. Man startete in einem kleinen Dörfchen, entlang an Reisfeldern, um dann über einen Hügelkamm hinunter in die Stadt zu gehen. Es war eine nette kleine Tour. Auf dem Weg kamen wir noch mit ein paar Einheimischen ins Gespräch. Der Weg war zwar wirklich nicht weit, aber wir kamen bei den Temperaturen ordentlich ins Schwitzen und dass obwohl wir noch vor 10 Uhr am Ziel ankamen. Als Belohnung gönnten wir uns in einem Cafe erst einmal einen Milchshake sowie einen Joghurt mit frischen Früchten. :)

Reisfelder bei unserer Wanderung
Hier in der Stadt gibt es sehr viele Tempelanlagen, Hier auf Bali sind es vor allem hinduistische, ganz im Gegensatz zu dem Rest von Indonesien, der größtenteils muslimisch geprägt ist. An einem Abend erlebten Jona und Noah eine größere Prozession, wo viele Menschen schick gekleidet mit diversen Opfergaben musikalisch begleitet in den Tempel zogen.
An einem anderen Abend beobachteten wir wieder reges Treiben, an einem der Tempel. Diese sind dann auch wirklich nur in angemessener Kleidung zu betreten, was bei den Männern eine besondere Kopfbedeckung und einen Rock bedeutet. Ja, so wie auch in Sri Lanka tragen hier viele Männer Röcke. :)
Alles in allem hat sich unser Ubud-Aufenthalt ganz anders entwickelt, als wir ursprünglich geplant hatten, aber wir haben das Beste aus der Lage zu machen und noch einige schöne Erlebnisse gesammelt.